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Breites Spektrum bei der Lesenacht der Gemeindebücherei fasziniert
Unzählige Bücher aus allen Sparten stehen in den Regalen der Euerbacher Gemeindebücherei: Genauso unterschiedlich waren die Bände, aus denen treue Büchereibesucher und bekannte Gemeindemitglieder bei der zweiten Lesenacht gekonnt vortrugen: Vom Genre- und Heimatroman
über die dramatische Kurzgeschichte bis zur Mundarterzählung.
Lieblingsbücher waren gefragt, Leser sollten sie einem breiten Publikum vorstellen, so der Aufruf der Gemeindebücherei und des Vereins Lesezeichen. Die Lesenacht im evangelischen Gemeindesaal spiegelte daher die ganze Bandbreite von Interessen wider, wie sei eben in einer großen Gemeinschaft wie einem Dorf vorhanden ist. Diese faszinierende Vielfalt unterstrich auch Erika Krüger, Leiterin des ehrenamtlichen Büchereiteams.
Der soeben in den Ruhestand verabschiedete Grundschulrektor Heiner Lenz bewährte sich auch in der „Erwachsenenbildung“, so Krüger, mit seiner eindrucksvoll vorgelesenen Parabel „Die wahre Geschichte von Sonne und Mond“ aus Sergio Bambarens Erzählungsband „Die Zeit der Sternschnuppen“. Ein echter Kontrast dazu war die 84-jährige „treue Besucherin der Bücherei“, Emilie Weigand, die zügig und mit fester Stimme einen deutschen Heimatroman vorstellte: Hans Ernsts „Evi vom Waldhof“.
In die Zeit Englands zu Beginn des 19. Jahrhunderts entführte Corinna Kubitza, die aus Jane Austens Erfolgsroman „Emma“ treffend die ländliche Gesellschaft und die junge Emma Woodhouse sprechen ließ. Natürlich durfte auch Stephenie Meyers Vampirgeschichte „Bis(s) zum Abendrot“ nicht fehlen, die Eva-Maria Schmück hörenswert vorstellte.
An Wolfgang Borcherts Erzählung „Schischiphus“ wagte sich Gemeinderat Roland Strauß und beeindruckte die Zuhörer mit gekonnter Wiedergabe der Sprachfehler von „Kellner" und „Onkel“.
Ebenso spannend, mit hingebungsvollem Einsatz von Gestik und Mimik, zitierte Pfarrer Andreas Duft das Vorwort zu Kästners „Emil und die Detektive": „Die Geschichte fängt noch gar nicht an“.
Eine echte Rarität bot Elisabeth Seemann: Sie las einen Mundartdialog des verstorbenen Sommershäuser Dichters Helmut Maximilian Krieger vor, den der Schriftsteller ihr vor seinem Tod geschenkt hatte und der noch nicht veröffentlicht wurde: „Soch ämol, Herrgott“, lautete die Aufforderung, sich mit Gott und der Welt auseinanderzusetzen.
Ähnlich war die Thematik, die Walda Seufert mit Antoine de Saint-Exupérys „Der kleine Prinz“ ansprach.
Aus dem wahren Leben zitierte Sabine Rüppel, als sie mit Elke Heidenreich „Die Zipperlein der Männer“ karikierte. Die mit viel Gelächter und zustimmendem Nicken der weiblichen Zuhörer vorgelesene Kurzgeschichte hatte sie der Sammlung entnommen: „Das kleine Buch für die tolle Frau um 40“.
Amüsant war auch die Geschichte vom „Spaghetti im Rohbau“, einer Tatsachenschilderung zweiter Deutscher, Severin und Schmidt, so die Autoren, die bei Rom ein Haus bauten. Gemeinderat Wolfram Mackowiak bot auf trockene Weise einen unterhaltsamen Einblick in italienische Verhältnisse. Trotz der lang geratenen Lesenacht zeigten sich die Zuhörer von der Auswahl der Bücher und ihrer Vorleser begeistert.